Die toskanischen Highlights wollten wir diesmal ablaufen, mit einem Abstecher nach Pisa. Wir starteten nach dem Apennin und unser Ziel war das schöne Siena.
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Schottland
Glasgow
Bisher bin ich eher in südlichen Gefilden gelaufen, so faszinierte mich die Vorstellung mit dem Zelt in einer etwas rauheren Gegend unterwegs zu sein. Und es sollte a...kalt werden, dafür wurde ich von den berüchtigten Highland-Midges verschont, kleinen, aber in Massen auftretenden beißenden Mücken. Von Schönefeld ging's mit Ryanair los und nach einer harten Landung fand ich mich bei trübem Wetter in Glasgow wieder. Dort tauschte ich erstmal paar Euro in Pfundnoten und nahm dann den Shuttle-Bus nach Glasgow Central-Station.
500 m in Richtung Clyde-River lag mein gebuchtes Euro-Hostel, eine Art Jugendherberge, sehr preiswert. Nachdem ich meine Koje im Mehrbett-Zimmer belegt hatte, ging's erstmal in die City. Zuerst mußte ich Heringe für mein Zelt kaufen, die hatte man mir beim Security-Check in Berlin einkassiert. Zufällig gab's gleich um die Ecke nicht nur einen Lidl für meine morgige Verpflegung, sondern auch einen Shop, wo alles 1 Pfund kostete. Und die hatten sogar Zeltheringe.
Die City selbst fand ich nicht so überragend, aber Einiges vom Sehenswerten befand sich auch etwas außerhalb, das schaffte ich heute nicht mehr. Also ging's über den George Square, vorbei am schönen Bahnhof Central-Station, danach zum ehemaligen Bahnhof St. Enoch (heute Cafe) und am Ende noch paar Kilometer den Clyde-River entlang. War schon enorm laut und hektisch hier, was mir als Fußgänger aber Probleme machte, war der Linksverkehr. Echt gewöhnungsbedürftig: da schauste nach links und alles ist frei und plötzlich wirste von rechts bald platt gemacht 🙂
Milngavie - Milarrochy
So auf zum WHW ... nach dem Frühstück im Hostel nahm ich für 2,50 £ den Zug nach Milngavie (gesprochen Mulgay), ungefähr 12 Kilometer außerhalb von Glasgow. Gleich hinter'm Bahnhof begann der Westhighland-Way, hier steht ein Obelisk mit einer stilisierten Distel. Am Beginn führt der Weg durch einen Park, danach weiter durch einen Wald. Vorbei an kleinen Seen, vereinzelten Häuser, durch Gatter mit Kühen und der Glengoyne Distillery zieht sich der Weg über leichte Hügel in die Lowlands.
Spezielle Übernachtungspläne hatte ich nicht, ich schaute einfach unterwegs, wo ich mein Zelt aufschlagen könnte. Trotz zunehmenden Regens ließ ich die Zeltplätze Gartness und Easter Drumquhassel Farm aus, da dort außer einer matschigen Wiese rein gar nichts war. Es war auch noch zu zeitig, deshalb wollte ich nach Drymen einen ausgeschilderten Platz zum Zelten finden. Den fand ich jedoch nicht, so beschloß ich einfach soweit zu laufen bis eine gute Zeltstelle kommt. Der Regen nahm zu, es wurde bergiger. Durch den Garadhban Forest ging's es zum Conic Hill. Bei strömendem Regen traf ich am Fuß des Berges einen jungen Studenten, Stefan. Wir verstanden uns gut und liefen die nächsten Tage zusammen.
Nach dem anstrengenden Anstieg gab's zur Belohnung eine riesige Aussicht über Loch Lomond und die dahinterliegenden Highlands. In Balmaha tankten wir nochmal Essen und Bier auf, 5 km weiter war das Ziel erreicht: der Zeltplatz Milarrochy. Im Regen bauten wir unser Zelt auf, Dusche wurde grad repariert und ein kleines Kochgebäude war eiskalt. Es gab keine Möglichkeit sich etwas aufzuwärmen. Später kamen noch 2 Israelis und wir verbrachten den Abend frierend zusammen mit Erzählen und Essen, ich natürlich mit paar Bierchen.